Köln: 12.–16.01.2025 #immcologne

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Virtuell die Wohnung einrichten

Digitale Einrichtungsberater: die Zukunft der Branche

Innovationen erkennen und für sich nutzen: Die Einrichtungsbranche hat bewiesen, dass sie bereit ist für den digitalen Wandel. Von Amazon über Videoberatung bis hin zu digitalen Showrooms: Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Vor allem das vergangene Jahr war für viele Händler und Hersteller der Anstoß, sich mit neuen Vertriebswegen wie Virtual und Augmented Reality (VR und AR) auseinanderzusetzen.

Frau mit Augmented Reality Brille vor dem PC

Grenzenlose Möglichkeiten. Der technische Fortschritt ermöglicht der Einrichtungsbranche völlig neue Wege der Beratung.

Digitale Einrichtungsberatung: eine Win-Win-Situation

Händler und Hersteller sollten den VR-Trend und seine Potentiale unbedingt im Auge behalten und als Denkanstoß verstehen. Denn der Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) schätzt den Anteil des Online-Umsatzes im Einrichtungsbereich aktuell auf 18 Prozent . Die Zahlen sollen in den kommenden Jahren noch weiter auf mindestens 25 Prozent steigen.

Ein bis dato ungelöstes Problem für die Möbelbranche könnte durch die neuen Techniken ausgeräumt werden: Denn durch VR und AR kann die Bandbreite der Produktpalette greifbar gemacht werden, ohne dass die Kunden die eigenen vier Wände mit viel Zeitaufwand verlassen müssen. Obwohl der Trend noch am Anfang steht, schafft die Technik es bereits, den Kunden am Punkt des Zweifelns abzuholen und ihn spielerisch in seiner Kaufentscheidung zu unterstützen . So kann bereits vor dem Kauf ein Gefühl für den Raum und das Arrangement der Möbel entstehen und Shopping auch online zum interaktiven Erlebnis werden.

Online Interior Design bietet mehr Komfort beim Möbelkauf

Zahlreiche Einrichtungsfirmen haben es sich mittlerweile zur Aufgabe gemacht, den Kunden virtuelle Räume zur Verfügung zu stellen – ganz leer und unbedarft oder der eigenen Wohnung nachempfunden. So können Einrichtungsstile ausprobiert, Möbel beliebig arrangiert und schon vor dem Kauf getestet werden, ob diese in die Wohnung passen würden. Das erleichtert nicht nur die Auswahl, sondern der lange Anfahrtsweg zum Möbelhaus, das lästige Abmessen oder das tatsächliche Verrücken von schweren Einrichtungsgegenständen fallen weg. Auch das enttäuschende Erlebnis, nach der Anlieferung festzustellen, dass das neue Designerstück doch gar nicht passt, kann durch maßstabsgetreue Abbildungen verhindert werden.

Inneneinrichtung: Offline und Online verschmelzen

Auch Jan Becker von „ Becker Interiors ” beschäftigt sich seit Jahren mit den Möglichkeiten von VR und AR in der Möbelbranche. Durch die frühe Auseinandersetzung mit den Potentialen der neuen Technologien konnte er mit seiner Firma bereits während der Pandemie neue Vertriebswege ausprobieren und für seine Kunden digitale Erlebnisse ins reale Leben transportieren. Zusätzlich zu digitalen Showrooms ließ er Care-Pakete mit Stoffen zum Anfassen oder im Falle von Leder auch zum Schnuppern verschicken. So konnten beim größtenteils digitalen Möbelkauf dennoch weiterhin alle Sinneswahrnehmungen der Kunden angesprochen werden. Im Interview spricht er außerdem über die Emotionalisierung eines Zuhauses, dem Work-Life-Balance-Faktor während des Möbelkaufs sowie über die Möglichkeiten der Internationalisierung durch digitalisierte Dienste.

Die Einrichtungsberater von morgen machen es vor

Virtuelle Kauferlebnisse sind also auf dem Vormarsch: Neben digitalen Showrooms, die durch unbegrenzten virtuellen Raum theoretisch die Möglichkeit bieten, die teure Ladenflächen immer und überall erreichbar zu ersetzen , versuchen Unternehmen ihre Kunden vor allem mit interaktiven App- und Website-Angeboten zu begeistern:

  • Das Startup "Indecorate" aus Berlin möchte Einrichtungsberatung mittels moderner AR-Technik bezahlbar machen. Derzeit können sich Kunden beispielsweise zur Einrichtung eines Zimmers ab 250 Euro beraten lassen. Ergänzend entsteht ein Netzwerk von Einrichtungsberatern, die bei Bedarf vor Ort vermittelt werden können. Kunden soll als zusätzlicher Anreiz zudem Rabatt bei mehreren Möbelhändlern gewährt werden.
  • In den USA erkannte der Online-Inneneinrichtungsdienst “Modsy” während der Pandemie die gesteigerte Nachfrage nach neuen funktionalen Homeoffice-Lösungen und bietet nun seinen Kunden äußerst realistische 3D-Abbildungen ihrer Räumlichkeiten Zuhause an. So können diese ganze Wohnwelten entwerfen und bereits vor dem Kauf mit maßstabsgetreuen Produkten bestücken.
  • Auch “ Upscale Interior ” aus Zürich hat sich auf Büroräume spezialisiert. Das Ziel: Einrichtungsberatung so digital wie möglich zu machen und die Kunden so spielerisch zum Traum-Büro geleiten. Upscale integrierte dazu auf der Firmenwebseite ein Design-Quiz, um mit wenigen Fragen die geschmacklichen Vorlieben der Kunden zu ermitteln.
  • Topology Interiors ” ist ein preisgekrönter Einrichtungsblog und Online-Designservice aus London und setzt neben dem Fokus auf Erschwinglichkeit vor allem auf Insidertipps, Stilgeheimnisse und Blogger-Klatsch. Mit verschiedenen Formaten der Einrichtungsberatung, darunter Einrichtungsworkshops, Online- und Vor-Ort-Design schlägt Topology die Brücke zwischen analogem und digitalem Angebot und schafft es so, auch innerhalb der Digitalisierung Nähe und Verbundenheit zu Kunden aufzubauen.

Vom E-Commerce zum V-Commerce: Was müssen Hersteller beachten?

So gewinnbringend die neuen digitalen Vertriebswege auch sein mögen, einige Fallstricke gibt es jedoch zu beachten: Eine Herausforderung kann es zum Beispiel sein, die Produkte so realistisch wie möglich aufzubereiten. Exakte Daten und Abmessungen von Möbelstücken sowie Räumlichkeiten sind unbedingte Voraussetzungen zur maßstabsgetreuen Abbildung in 3D-Modellen, damit es sowohl für Kunden als auch für Händler kein böses Erwachen nach dem Kauf gibt.

Unterstützung bei solchen und ähnlichen Problemfällen kann zum Beispiel „Stilkoncil" bieten. Dahinter steckt der Europa Möbel-Verbund (EMV). Dieser möchte sein Netzwerk aus über 1.000 europäischen Verkaufsstellen aus dem Premium-Möbel-Segment nutzen, um den Herausforderungen der Digitalisierung gemeinsam zu begegnen. Partner werden ohne Mitgliedsbeitrag oder Lizenzgebühr bei einem effektiven Marketing-Mix aus On- und Offline-Aktivitäten unterstützt.

Mehr über spannende Unternehmen wie Stilkoncil, Upscale Interior und Modsy erfahren Sie auf unserem Business Netzwerk ambista.