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Die Lebensdauer ist entscheidend

Nachhaltige Möbelproduktion: Inspiration für die Branche

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Nachhaltigkeit ist in der Einrichtungsbranche wichtiger denn je. Innovative Start-ups und große Unternehmen folgen dem Trend bereits. Sie bringen neue Materialien auf den Markt oder kreieren Möbelsysteme nach Maß, die flexibel erweiterbar sind. Lesen Sie hier, welche cleveren Ansätze es schon gibt und wie sich der Nachhaltigkeitstrend weiterentwickeln könnte.

Nachhaltigkeitskonzept Unternehmen Verpackung

Nachhaltigkeitskonzept Unternehmen Verpackung

Gutes Design: langlebig und ressourcenschonend

Prinzipiell ist erstklassiges Design schon immer nachhaltig gewesen. Heute sind Nachhaltigkeit und Eco Design im Zuge des Klimawandels jedoch bedeutsamer als je zuvor. Die beliebtesten Klassiker von damals zeichnen sich durch elegante Looks und gut verarbeitete Materialien aus. Sie überleben Generationen und werden weitervererbt. Sie funktionieren sowohl in modernen als auch in traditionell eingerichteten Räumen.

Ein exzellentes Beispiel für nachhaltige Möbel ist Thonet: Das deutsche familiengeführte Unternehmen hat sich von Beginn an auf langlebige puristische Designs und deren Herstellung fokussiert – mit großem Erfolg seit 1819. Jetzt möchten noch viele weitere Designerinnen und Designer mit innovativen Ideen die nachhaltige Möbelproduktion vorantreiben. Auch das Kaufverhalten der Konsumenten zeigt, dass es sich lohnt, auf Nachhaltigkeit zu setzen.

Freischwinger „S32 / S 64 1140 Eiche” von Thonet

Gutes Design ist langlebig und bedeutet, dass Möbel über Generationen hinweg verwendet und wertgeschätzt werden. So auch die klassischen Freischwinger „S32 / S 64” von Thonet. (Foto: Thonet)

Erweiterbare Möbel und modulare Konzepte

Erweiterbare Möbel, individualisierte Systeme oder Recycling-Möbel : Es ist entscheidend, dass die Lebensdauer der gekauften Objekte möglichst lange ist. Die Produkte von Kettnaker zeichnen sich beispielsweise dadurch aus, dass die Fronten jederzeit austauschbar sind. Zudem bietet der Hersteller ein großes Repertoire an Pflegestoffen für die Möbel an.

In puncto Modularität fällt das Nachhaltigkeitskonzept des Unternehmens Tavar auf. Die Schranksysteme sind mit Magneten ausgestattet. So lassen sie sich beliebig ohne extra Werkzeuge zusammensetzen und erweitern. Das Innovative an diesem System ist, dass sich aus denselben Elementen verschiedene Formen und Unterteilungen bauen lassen. Das verwendete Holz ist hochwertig, das Design puristisch zeitlos.

Mit minimalistischem Design und Mobilität punktet 16boxes . Erweiterbare Möbel wie Bänke, Regale und Sideboards lassen sich für flexible Raumkonzepte schnell und ohne Schrauben zusammenstecken. Der Hersteller wirbt damit, 50 Prozent weniger Material zu verwenden. Mit einem Konfigurator können Konsumenten sogar ihre eigenen Ideen umsetzen.

Mitwachsende Möbel fürs ganze Leben

Im wahrsten Sinne des Wortes mitwachsende Möbel wie Betten, Sofas und Regale finden sich bei Cubit oder Modul Möbel Wolfschwenger . Bei den Cubit Regal- und Sofasystemen bestimmen Konsumenten selbst, wie sie diese zusammenbauen möchten. Langweilig wird die Einrichtung da sicher nie. Aus 2 mach 3: Die Betten von Wolfschwenger punkten mit ihren möglichen An- und Umbauten.

Noch weitergedacht und sinnvoll für Familien sind Möbelsysteme, die nicht nur mitwachsen. Vor allem Kinderzimmer werden ständig umgebaut, neue Möbel müssen her. Das Nachhaltigkeitskonzept von Filomi setzt hier an: Konsumenten können beispielsweise ein Bett kaufen und im Laufe der Zeit ein ganzes Zimmer mit passenden Möbel-Modulen ausstatten. Vom Kleinkindalter bis hin zum Erwachsenen gibt es zeitloses Design und viele modulare Möglichkeiten wie Regale, Schubladenpodeste, Spielkisten, Kletterbäume oder Kleiderschränke. Filomi setzt zudem auf kurze Lieferketten und nachhaltig produziertes Holz.

Recycling-Möbel und Kreislaufökonomie

Einrichtungsgegenstände zu recyceln, ist nicht neu. Recycling-Möbel sind aufgrund ihres Vintage-Looks schon lange beliebt. Innovationen kommen aus anderen Branchen: Unternehmen denken noch einen Schritt weiter und entwickeln einen gesamten Nachhaltigkeitskreislauf wie beispielsweise die Yogamatten von hejhej . Aus gebrauchten Matten produzieren die Hersteller wiederum neue Produkte, ein ewiger Kreislauf aus recycelten Materialien. Dieses Prinzip nennt sich Cradle to Cradle

Team 7 hat ähnliche Visionen: Hier wird ein eigener Wald bewirtschaftet, aus dem das Holz für die Verarbeitung kommt. Das Konzept beinhaltet außerdem Reparaturen, Ausbesserungen und Anpassungen. Sollten Produkte am Ende doch entsorgt werden, sind sie vor Ort als Brennholz nützlich – hier schließt sich der ökonomische Kreislauf. Auch die CO2-neutralen Teppichfliesen von modulyss funktionieren nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip: Aus Abfallprodukten hergestellt, landen sie am Ende als verwertbare Rohstoffe wieder in der Kette.

Recycling Möbel „Spark” von modulyss

Die Teppichfliesen von modulyss, wie das Modell „Spark”, werden aus Abfallprodukten hergestellt und können am Ende ihres Produktlebenszyklus als wiederverwertbarer Rohstoff erneut eingesetzt werden. (Foto: Modulyss)

Ersatzteile aus dem 3D-Drucker haben viel Potenzial

Der Einsatz von 3D-Druckern im Interior Design bietet großes Potenzial. Es gibt unzählige Möglichkeiten und viele unentdeckte, bisher nicht ausgeschöpfte Ideen. Warum sollten 3D-Drucker beispielsweise nicht auch Ersatzteile für Möbel- und Einrichtungsgegenstände ausdrucken können? Die jeweiligen Elemente und die dazugehörigen Anleitungen dürften bei den Konsumenten auf großes Interesse stoßen. 3D-Druck-Ersatzteile sind ressourcenschonend, weil sie kein neues Material wie beispielsweise Holz benötigen. Dieser Nachhaltigkeitsaspekt ist hinsichtlich der weltweiten Ressourcenknappheit extrem wichtig. Für die Einrichtungsbranche würde das bedeuten, dass Hersteller die Materialien nicht mehr beschaffen müssten. Sie würden einfach mittels 3D-Druck produzieren.

Nachhaltigkeit als treibender Innovationsfaktor

Die Inspirationsmöglichkeiten für Nachhaltigkeitskonzepte sind groß; immer mehr Innovationen kommen auf den Markt. Höchste Zeit, selbst kreativ zu werden und Nachhaltigkeit noch weiter zu denken. Schlummerndes Potenzial wartet nur darauf, entdeckt zu werden. Konsumenten sind bereit, mehr Geld für umweltfreundliche Möbel auszugeben. Sie wollen hochqualitative, ressourcenschonende Produkte, die lange halten. Wie in vielen anderen Sektoren, ist Nachhaltigkeit ein entscheidender und treibender Faktor für Innovation in der Einrichtungsbranche geworden. Die erwähnten Unternehmen zeigen dies bereits mit ihrem Erfolg. Wer Teil einer funktionierenden Kreislaufökonomie sein und davon im eigenen Geschäft profitieren möchte, setzt heute und zukünftig auf nachhaltige Möbel. Die Themen Eco Design, Cradle to Cradle, Circular Economy sind in aller Munde und werden die Trends der Einrichtungsbranche langfristig mitbestimmen.

Wie Hersteller und Designer selbst treibender Teil der Kreislaufökonomie werden und wie der Zyklus funktioniert, lesen Sie in diesem Artikel .

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