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Virtuelle Räume

Digitale Showrooms erobern die Einrichtungsbranche

Virtuelle Kauferlebnisse sind auf dem Vormarsch: Von interaktiven Apps bis zum digitalen Showroom mit Full-Service-Anspruch erlebt die Branche aktuell einen großen Innovationsschub. Die Kunden profitieren von neuen Angeboten, die digitale Erlebnisse ins reale Leben integrieren. Die folgenden Beispiele zeigen die Zukunft virtueller Einkaufswelten.

Digitaler Showroom

Digitaler Showroom. Foto: Taryn Elliott auf Pexels

Vom E- zum V-Commerce

E-Commerce wächst in der Einrichtungsbranche rasant. Doch die Herausforderungen sind größer als beim alltäglichen Onlineshopping von Mode, Büchern oder Elektronik: Wie kaum eine andere Branche spricht Einrichtung viele verschiedene Sinne an. Bilder und Produktbeschreibungen, die Grundlage des gegenwärtigen Onlinehandels, kommen ebenso an ihre Grenzen wie Empfehlungsmarketing und emotionales Storytelling.

Augmented und Virtual Reality verschieben jetzt die Grenzen und bieten digitale Experimentierräume für die Vorstellungskraft der Kunden. Vom virtuellen Einfügen von Möbelstücken ins eigene Zuhause über interaktive Raumplaner bis zur Begehung digitaler Showrooms vermitteln smarte Technologien ein vollkommen neues Einkaufserlebnis. Diese werden als Virtual Commerce, kurz V-Commerce, bezeichnet.

Die Vorteile sind weitreichend: Die Wirkung des neuen Esstischs kann dank Augmented-Reality-Apps, die digitale Inhalte in die Kameraperspektive des Smartphones oder Tablets integrieren, direkt in den eigenen vier Wänden ausprobiert werden. Wandfarben und Oberflächen können in der virtuellen Realität in unterschiedlichen Lichtverhältnissen simuliert werden. Kunden wollen in einer Videoberatung eine Vorschau, wie das Sofa mit einem anderen Bezug aussieht? Kein Problem dank interaktiver Verkaufsräume. Das Beste: V-Commerce ist bereits Realität, wie die folgenden Beispiele zeigen. Für die Möbelbranche bietet V-Commerce vielfältige Chancen und eine vollkommen neue Dimension der Kundengewinnung und -bindung.

Best Practice: 4 Beispiele virtueller Einkaufserlebnisse

Der Erfolg der Digitalisierung steht und fällt mit dem Mehrwert für den Kunden. Diese vier Beispiele zeigen, wie diese von den technischen Innovationen profitieren und beim Entscheidungsprozess unterstützt werden.

1. Digitaler Showroom von Thonet

Die Erwartung an eine moderne Webseite ist nicht mehr nur die Darstellung von Informationen, sondern auch die Vermittlung von Emotionen. Die Onlinepräsenz von Thonet liefert bildgewaltige Inspirationen für B2B- und B2C-Kunden. Thonet setzt seine Designklassiker in unterschiedlichen Umgebungen stimmungsvoll in Szene – von modernen Arbeitsräumen bis zum privaten Esszimmer. 200 Jahre nach der Gründung des Unternehmens setzt es auf die digitale Interpretation des Bauhaus-Mottos „form follows function“: die Funktion folgt dem Nutzer. Umfangreiche 3D-Visualisierungen ermöglichen eine zeitgemäße User Experience, eingebettet in eine visuell aufregende Digitalpräsenz. Architekten und Raumplaner können darüber hinaus technische Details herunterladen und in eigene Projekte integrieren.

2. BoConcept mit interaktiven Erlebnispunkten

Im Dortmunder Flagship-Store verschiebt BoConcept die Grenze der analogen Einkaufswelt ins Digitale. Die reale Ladenfläche wird mithilfe von smarten Erlebnispunkten um eine völlig neue Dimension erweitert. So können Kunden sich beispielsweise ein individuelles Stilprofil erstellen lassen oder passende Möbel- und Styling-Optionen anhand von Stoffmustern kennenlernen. In der sogenannten Toolbox zeigt der dänische Möbelhersteller Visualisierungen aller denkbaren Farben und Kombinationen, die Kunden einen tieferen Einblick in ihre Wunschdesigns ermöglichen als jede Stoffprobe. Die Chancen des Digitalen werden hier im analogen Point of Sale äußerst effektiv genutzt – zum Wohle des Kunden.

3. Augmented Reality bei Villeroy & Boch

Passt der gewünschte Badschrank tatsächlich ins Badezimmer? Die AR-App von Villeroy & Boch bietet eine interaktive Brücke zwischen Wunsch und Realität: Dank einem Smartphone oder Tablet und sogenannter AR-Marker, die an der entsprechenden Stelle im Bad angebracht werden, simulieren Kunden Größe, Farbe und Passform der gewünschten Einrichtung. Die App projiziert das Produkt fotorealistisch ins heimische Bad. Auf dem Display des Smartphones oder Tablets kann es daraufhin von allen Seiten betrachtet und nach eigenen Wünschen konfiguriert werden, während alle nötigen Informationen wie Preise und Montageanleitungen nur einen Klick entfernt sind. Mit ihrem interaktiven Raumplaner schafft es Villeroy & Boch, Kundenwünsche passgenau zu erfüllen.

4. Sudbrock präsentiert 3D-Showroom

Sudbrock macht seine Wohnmöbel in allen Dimensionen virtuell erfahrbar. Dank einer innovativen Technologie des 3D-Spezialisten Matterport können Kunden einen digitalen Showroom der neuesten Generation erleben. In den virtuellen Ausstellungsräumen ist jedes Detail in 360-Grad-Ansichten von allen Seiten einsehbar, während Grundriss und der revolutionäre Dollhouse-Mode einen Überblick über Räume und Objekte ermöglichen. Die Einbettung von Informationen, Bildern oder Videos in die digitale Verkaufsfläche ergänzen diese digitale Produktpräsentation und schaffen ein neuartiges Einkaufserlebnis, das dem realen Besuch in kaum etwas nachsteht.

Der digitale Showroom als Zukunftschance

Die Digitalisierung bietet ein rasant wachsendes Feld an neuen Möglichkeiten, von der Marktforschung in virtuellen Verkaufsflächen bis zur Virtual-Reality-Technologie. Für die Möbelbranche steht das Bedürfnis des Kunden im Fokus, die Bandbreite ihrer Produkte greifbarer zu machen, ohne dass diese die eigenen vier Wände verlassen müssen. Wenn das neue Sofa in verschiedenen Szenarien visualisiert werden kann, erleichtert das die Auswahl und verhindert mögliche Unzufriedenheit nach der Lieferung. Die Interaktion mit den digitalen Tools macht darüber hinaus Spaß und ist im Hinblick auf die Kunden von morgen zukunftsweisend. Darüber hinaus kann der theoretisch unbegrenzte virtuelle Raum teure Ladenflächen ersetzen, während die Onlinepräsenz rund um die Uhr und von überall erreichbar ist. Die Entwicklung immer besserer VR-Produkte beschleunigt diesen Trend und eröffnet bisher ungeahnte Potentiale für die Möbel- und Einrichtungsbranche.

Wer diese und andere Trends frühzeitig erkennt, kann selbst zum Innovationstreiber werden. Auch beim Trendscouting ist das Internet daher der Schlüssel zum Erfolg.

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