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Präzise, effizient, schnell

Wie Cobots die Möbelherstellung revolutionieren

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Das Angebot ist groß, der Markt hart umkämpft: Auch in der Möbelbranche sind Hersteller stetig auf der Suche nach innovativen Lösungen, die den Preis der Produkte attraktiv und die Manufaktur effizient gestalten. Roboter spielen dabei eine wachsende Rolle: Für wen lohnt sich die Anschaffung und welche Roboterarten gibt es? Machen Sie sich schlau – und erfahren Sie in welchen Fällen der Mensch aktuell doch noch unersetzbar bleibt.

Kollaborierende Roboter: Dieser Cobot der Firma Kawasaki ist ein fester Bestandteil eines Fertigungsprozesses in einer Fabrik.

Hochmoderne Cobots gewinnen in vielen Branchen zunehmend an Bedeutung. (Foto: Mech Mind, Unsplash)

Welche Rolle spielen Roboter aktuell in der Möbelherstellung?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen vollautomatisierten und hybriden Systemen, also solchen, in denen Menschen mit Maschinen zusammenarbeiten. Letztere, kollaborierende Roboter, sogenannte Cobots, helfen schon seit ein paar Jahren bei der Montage oder Verschraubung von Möbeln. Sie übernehmen Arbeiten, die für Menschen in der gleichen Zeit oder ergonomisch kaum machbar sind und unterstützen diese auch bei repetitiven, ermüdenden Prozessen. Dabei fügen sich Cobots in den Raum ein und unterscheiden sich so von größeren Maschinen, die ohne menschengeführte Schritte alleine in einer Fabrik laufen.

Tischler in einer Werkstatt: Hier wird noch alles ohne Cobots und nur per Hand gefertigt. Ein Bild, das immer seltener wird.

Möbelmanufaktur als reines Handwerk – dieses Szenario wird es in Zukunft vermutlich seltener geben. (Foto: Pickawood, Unsplash)

Cobots – auch für kleine Unternehmen ein Gewinn

Wer an Industrieroboter denkt, hat oftmals große, extrem schwere Maschinen im Kopf. Kollaborierende Roboter fügen sich dagegen in den Fertigungsprozess ein und benötigen teilweise sogar weniger Platz als ihre menschlichen Vorgänger. Außerdem wiegen manche modernen Modelle gerade einmal 20 bis 30 kg. Diese Leichtbauweise hält die Kosten niedrig, führt zu geringer Massenträgheit und flexibler Positionierung im Produktionsraum.

Wie sieht es mit den Anschaffungskosten aus? Die Preise für einen Cobot starten, je nach Typ, bei etwa 15.000 Euro. Somit sind sie nicht nur den Big Playern vorbehalten, sondern ein realistisches Upgrade für mittelständische Unternehmen. Durch ihre benutzerfreundliche Programmierung kann eine helfende Maschine diverse, individuell erforderliche Arbeiten übernehmen und diese ganz flexibel automatisieren. Typische Anwendungsbereiche für einen Cobot in der Möbelherstellung sind:

  • Montage: Teile verschrauben, zusammensetzen, verschweißen – die Montage von Möbelstücken gehört zu den Haupteinsatzgebieten von kollaborativen Robotern. Maschinen dieser Art führen zum Beispiel die Hersteller Denso, Kawasaki Robotics oder Fanuc.
  • Materialumschlag: Das Heben schwerer Lasten, Verpacken von fertigen Produkten oder das sogenannte Bin Picking – diese Aufgaben sind monoton und vergleichsweise leicht zu automatisieren. Maschinen, die diesen Prozessschritt deutlich verschlanken und effizienter gestalten, kommen zum Beispiel von Universal Robots oder Digital2Go.
  • Dispensieren/Endbearbeitung: Kernaufgaben der Möbelherstellung – kleben, lackieren oder Oberflächen versiegeln – übernehmen Roboterarme schnell und präzise. Dadurch führen sie den Auftrag außerdem sparsamer aus. Cobots dieser Art bieten zum Beispiel Universal Robots oder JAKA.

Wichtig vor der Anschaffung: Seien Sie auf dem Laufenden. Japan gilt als größter Hersteller von Industrierobotern – Innovationen werden vor allem auf der iREX geteilt, der nach eigenen Angaben weltweit größten Messe für Industrieroboter. In Europa informiert beispielsweise die Warsaw Industry Automatica über Neuerungen in der Robotics-Industrie.

Welche Vor- und Nachteile haben Cobots?

Der gesamte Herstellungsprozess kann von Cobots profitieren: Sie arbeiten theoretisch nonstop, können Vorgänge sehr präzise immer wieder ausführen und benötigen wenig Platz. Innovative Cobots sind außerdem extrem schnell – ein Beispiel ist der M1 Pro des Herstellers Dobot, der eins der Highlights der diesjährigen iREX war: Dank der schnellen Drehgeschwindigkeit seiner Achsen sorgt er für deutlich messbare Zeitersparnis bei der Produktion.

Nicht nur der Prozess der Möbelherstellung verschlankt sich durch Cobots, auch das Produkt selbst kann günstiger gefertigt werden – durch sparsameren Materialeinsatz und höhere Präzision bei der Herstellung. Auch der Aspekt Sicherheit spielt eine große Rolle: Menschen bleiben dank Robotern von Chemikalien, schweren Lasten und Prozessen mit Unfallrisiken verschont.

Eine Expertin erklärt die Installation eines Roboters in wenigen Schritten – der benutzerfreundlichen Bedienoberfläche sei Dank

Die Installation und Konfigurierung von Cobots ist meist sehr benutzerfreundlich und wird von Expert:innen in wenigen Schritten durchgeführt. (Foto: Natalia Dziubek, Unsplash)

Grenzen der Robotic-Industrie: Brauchen wir noch menschliche Arbeiter?

Alles, was sich automatisieren lässt, kann auch ein Roboter übernehmen. Zusammenschrauben, lackieren, einpacken – die Einsatzgebiete der Cobots zeigen, dass die Zahl der Programmierer auch in Fabriken steigen und jene der Arbeiter sinken wird. Ist also „Handarbeit“ schon bald retro?

Möbelhersteller und Designer stehen genauso wie viele Kreative der heutigen Zeit vor der Aufgabe, trotz rein maschinell hergestellter Produkte Diversität zu erhalten und die Nachhaltigkeit im Fokus zu behalten. Denn auch wenn ein Möbelstück ökonomisch und schnell hergestellt werden kann, soll es nicht beliebig austauschbar sein. Der Einsatz nachhaltigen Materials und Designs ist auch hier erstrebenswert, selbst wenn dieses unter dem Strich die Kosten wieder relativiert – und auch der kreative Prozess wird vor die Herausforderung gestellt, trotz Automatismen die Kunst zu erhalten und erstellte Konzepte stetig neu zu denken.

So wird sich die Zahl der menschlichen Arbeiter in Zukunft wohl weder erhalten noch steigern – ihre Spezialisierung im Bereich der Digitalisierung und Automation ist dagegen unumgänglich.

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