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Für mehr Freiheit im eigenen Zuhause

Barrierefreies Wohnen – darauf kommt es an

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Laut statistischem Bundesamt sind bereits 25 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen 60 Jahre oder älter – Tendenz steigend. Allerdings sind nach einer Erhebung von Dezember 2019 gerade einmal zwei Prozent aller Wohnungen und Einfamilienhäuser in Deutschland annähernd barrierefrei. Selbst bei den Neubauten der letzten Jahre wurde lediglich bei jedem fünften Gebäude auf Stufen und andere Hürden verzichtet.

Was es bei dem Bau oder der Umrüstung auf barrierefreies Wohnen zu beachten gilt und welche Zuschüsse es gibt, klären wir in diesem Artikel.

Schild an einer Wand für einen behindertengerechten Eingang

Behinderten- und altersgerechte Zugänge zu Wohnhäusern sind in Deutschland immer noch selten. Rund 85 Prozent aller Seniorenhaushalte haben keinen stufenlosen Zugang zur Wohnung. (Bild: Daniel Ali, unsplash)

Barrierefreies Wohnen: Das sind die Gründe

Ob für Ältere, körperlich Eingeschränkte oder aber auch für Familien: Barrierefreies Wohnen bietet vielen Menschen Vorteile. Und selbst wer sich nicht angesprochen fühlt, dürfte nichts dagegen haben, in der Küche viele Dinge einfacher zu erreichen oder die Einkäufe ohne Treppensteigen ins Haus zu bringen. Doch während es für die einen mehr Komfort bedeutet, ist eine barrierefreie Wohnung oder ein rollstuhlgerechtes Haus für die anderen die Freiheit, möglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden wohnen zu können – eine sinnvolle Investition für alle Beteiligten also.

Doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache. So heißt es in der aktuellen „ bfb barrierefrei Trendstudie “, dass rund 85 Prozent aller Seniorenhaushalte keinen stufenlosen Zugang zur Wohnung oder zum Haus haben. Und dass, obwohl in Deutschland bereits jetzt jede fünfte Person 65 Jahre oder älter ist. Auch zwischen Arm und Reich geht beim Thema barrierefreies Wohnen die Schere, wie so oft, weit auseinander. So verfügen Haushalte mit einem Nettoeinkommen von etwa 6000 Euro im Monat fast doppelt so häufig über ausreichend Platz im Bad (62 Prozent) als Menschen mit einem monatlichen Einkommen von 900 Euro (36 Prozent). Ähnlich verhält es sich mit dem Platz in der Küche oder einem ebenerdigen Einstieg in die Dusche.

Eine ältere Frau streckt sich, um die Blumen von außen am Fenster zu gießen, neben ihr vier große Stufen zur Haustür

Ein typisches Bild: Ein paar Stufen führen hoch zum Hauseingang. Dass das für viele ältere und beeinträchtigte Menschen zur Hürde werden kann, scheint vielen nicht bewusst zu sein. (Bild: Ian MacDonald, unsplash)

Worauf achten beim barrierefreien Wohnen?

Dabei gibt es für barrierefreie Häuser und rollstuhlgerechte Wohnungen sogar eine DIN-Norm, die genau aufzeigt, was beim Bau oder bei der Sanierung zu beachten ist. Sie schreibt detailgenau vor, welche Anforderungen barrierefreie Wohnungen erfüllen müssen. Angefangen bei der Breite von Türen und Fenstern über die richtigen Handläufe an Treppen bis hin zum Fußbodenbelag ist innerhalb dieser DIN-Norm 18040 alles festgehalten, was einem Wohnraum das Attribut „barrierefrei“ einbringt. Der Haken daran: Hierbei handelt es sich lediglich um eine unverbindliche Empfehlung und nicht um gesetzliche Vorgaben. Welche baulichen Vorschriften also letztendlich gelten, das hängt vom jeweiligen Bundesland ab.

Zuschüsse und Beratung

Wer sich trotzdem dazu entschließt, barrierefrei zu bauen oder umzurüsten, kann verschiedene Förderungen beantragen und ein breites Angebot an Beratungen in Anspruch nehmen. So gibt es bei der KfW-Bank gleich zwei Programme, um beim Umrüsten, Bau oder sogar Kauf einer barrierefreien Wohnung beziehungsweise eines rollstuhlgerechten Hauses Unterstützung zu finden. Die Zuschüsse des KfW-Programms 455 richten sich an Privatpersonen jeden Alters, die in einem Miet- oder Eigentumsverhältnis stehen. Dabei werden vor allem die Umbaumaßnahmen gefördert.

Das KfW-Programm 159 hingegen richtet sich an Käuferinnen und Käufer sowie an Wohnungsbaugesellschaften und deckt vor allem den Kauf oder Neubau von barrierefreien Häusern ab. Darüber hinaus können Umbaumaßnahmen auch über die Wohn-Riester und andere Institutionen wie Wohnungsämter und Investitionsbanken gefördert werden. Noch ein Vorteil: Aufgewendete Arbeitskosten (keine Materialkosten) bis 6000 Euro können von der Steuer abgesetzt werden.

Wer sich bei der Wahl der passenden Förderung unsicher ist, findet Auskunft in Beratungsstellen. So gibt es beispielsweise in vielen Städten und Gemeinden Wohnberatungsstellen, die in einem persönlichen Gespräch offene Fragen rund um das Thema barrierefreies (Um-)Bauen inklusive Finanzierung beantworten. Eine Auflistung unterteilt in Bundesländern finden Sie bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnanpassung e.V .

Ist Ihr Haus schon barrierefrei?

Mit dem Umbau zur barrierefreien Wohnung oder zum rollstuhlgerechten Haus müssen Sie nicht warten, bis es irgendwann so weit ist. Zumal viele einfache Veränderungen im Zweifel schon sehr viel bringen. Dafür bedarf es nicht zwingend senioren- oder behindertengerechte Neubauten, sondern vielleicht nur altersgerechte Möbel oder kluge und durchdachte Umbaumaßnahmen. Ob für sich selbst oder eine vermietete Immobilie: Die Investitionen lohnen sich schon heute.

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