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Hohe Mieten, knapper Raum

Ist Space Sharing die Lösung für Gewerbetreibende?

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Besonders in Großstädten wird es zunehmend schwierig, Gewerbeflächen zu mieten. Da sind zum einen die steigenden Mietpreise, die vor allem kleinen Betrieben zu schaffen machen. Zum anderen wird der verfügbare Raum – genau wie auf dem Wohnungsmarkt – immer knapper. Die Lösung: Space Sharing. Ähnlich wie beim Co-Working nutzen Gewerbetreibende bei diesem Modell dieselben Flächen. Welche Vorteile das hat und wie sich geteilte Räume bestmöglich gestalten lassen, erfahren Sie hier.

Bibliothek und Cafe von Timur Kozmenko auf Unsplash

Bildunterschrift Ein kreativer und gemütlicher Raum kann entstehen, wenn eine Bibliothek und ein Café aufeinandertreffen. (Foto: Timur Kozmenko auf Unsplash)

Die Idee der Sharing Economy

Ob Carsharing, Streaming-Abo oder Co-Living : Die Mehrfachnutzung bestimmter Produkte oder Leistungen hat sich in unserem Alltag längst etabliert. Denn mit der Sharing Economy lassen sich Kosten sparen, Ressourcen schonen und das Gemeinschaftsgefühl stärken. Das Motto: zusammen nutzen statt einzeln besitzen.

Ganz im Sinne der Neo-Ökologie verbinden diese neuen Geschäftsmodelle Nachhaltigkeit und profitables Wachstum. Ein spannendes Beispiel sind Mietmöbel. Wer häufig umzieht, kann sich gegen eine monatliche Gebühr hochwertiges Mobiliar und Accessoires leihen. Das verspricht Wohnlichkeit, macht den nächsten Umzug sprichwörtlich leichter und schont die Umwelt. Noch einen Schritt weiter geht der Co-Living-Wohntrend , bei dem sich vor allem Young Professionals für kurze Zeit bereits eingerichtete Wohnungen teilen. Hier bleiben die Möbel an Ort und Stelle, nur die Bewohnerinnen und Bewohner wechseln sich ab. Ganz ähnlich wie beim Space Sharing.

Gemeinsam Gewerbeflächen mieten

Überall in Deutschland werden Gewerbeflächen knapp. Die Folge: Betriebe können nicht expandieren, geben auf oder siedeln sich erst gar nicht an. Das drosselt die Wirtschaft und beschert Städten sowie Kommunen weniger Einnahmen. Da sich Gewerbeflächen nicht aus dem Boden stampfen lassen, müssen andere Lösungen her.

Tatsächlich birgt bereits vorhandener Platz viel Potenzial, denn Betriebe nutzen ihre Flächen oder Räume oft nur zu bestimmten Zeiten. Dabei können mehrere Gewerbe Infrastrukturen teilen, was die Zahl aktiver Betriebe erhöhen und ihre Reichweite steigern würde. Auf Plattformen wie SHQUARED können unterschiedlichste Unternehmen zueinander finden und Möglichkeiten ausloten. Ein Café ließe sich abends etwa in ein Restaurant oder eine Bar verwandeln. Handwerksbetriebe könnten sich eine Werkstatt teilen oder sie für Workshops zur Verfügung stellen. Geteilte Verkaufsflächen sind eine weitere Möglichkeit, um Synergieeffekte zu schaffen. Ein Einrichtungsgeschäft mit einer Coffee Corner zieht zum Beispiel mehr Kundschaft an und lädt zum Verweilen ein.

Bar und Restaurant von Ranjith Alingal auf Unsplash

Weitere Vorteile von Space Sharing

Die Mehrfachnutzung von Gewerberäumen hat einige Vorteile:

  • Kosteneinsparung: Gerade in Ballungszentren schnellen Mietpreise in die Höhe. Kleinstunternehmen können diese Ausgaben kaum stemmen, vor allem, wenn sie – zum Beispiel aufgrund von Personalmangel – nur an bestimmten Tagen geöffnet haben. Hinzu kommen Strom- und Gaskosten, die in 2022 extrem gestiegen sind, Internetgebühren oder Instandhaltungskosten wie Wartung und Reinigung. Space Sharing hilft, diese Last abzufedern und Betriebsausgaben zu reduzieren.
  • Ressourcenschonung: Mit der Mehrfachnutzung lassen sich Ressourcen optimal ausschöpfen – einer der Grundgedanken der Sharing Economy. Wenn sich zwei oder mehrere Unternehmen zum Beispiel Möbel oder Geräte teilen, werden diese nur einmal angeschafft und öfter genutzt.
  • Innovation: Einzelunternehmen, Startups und kleine Betriebe gehen oft ein großes Risiko ein und haften nicht selten selbst. Wenn sie gemeinsam Gewerbeflächen mieten, reduzieren sie die laufenden Kosten und damit auch das Risiko. So lassen sich Innovationen fördern und die lokale Wirtschaft ankurbeln. Das schafft neue Jobs, erhöht die Einnahmen aus Steuern und macht Standorte für Investorinnen und Investoren attraktiver.

Shared Working Spaces im Büro von Uneebo Office Design

Für etwas Privatsphäre in einem geteilten Arbeitsraum sorgen Trennwände oder auch Telefonkabinen. (Foto: Ueboo Office Design auf Unsplash)

Einrichtung mit modularen Möbeln

Space Sharing birgt nicht nur Potenziale, sondern auch Herausforderungen. Denn selbst wenn Unternehmen gemeinsame Sache machen, ist (räumliche) Abgrenzung wichtig. Von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bis zu den Zielgruppen müssen ganz unterschiedliche Bedürfnisse berücksichtigt werden. Hier können kluge Einrichtungskonzepte helfen. Ähnlich wie in Coworking-Spaces markieren Raumtrenner verschiedene Bereiche, ohne einzuengen oder Licht wegzunehmen. Für Privatsphäre, etwa zum Telefonieren, sorgen kleine Meetingräume oder Büro-Telefonzellen.

Multifunktionale und modulare Möbel lassen sich mit wenig Aufwand an die jeweiligen Anforderungen anpassen. Stecksysteme bieten hier besonders viel Gestaltungsfreiheit. So können zum Beispiel Regalböden je nach Bedarf schnell entfernt oder hinzugefügt werden. Farben, Formen und Designs sollten nach Möglichkeit minimalistisch und dezent sein. So reichen ein paar einfache Accessoires, um unterschiedliche Stimmungen zu erzeugen. Auch das Lichtkonzept sollte sich individuell anpassen lassen, zum Beispiel durch integrierte Dimmer oder farbige Blenden.

Mehrfachnutzung als Zukunftsmodell

In Zeiten von Ressourcenknappheit und steigenden Preisen braucht es kreative nachhaltige Lösungsansätze für Geschäfte. Denn ob Kleingewerbe oder Mittelstand: Unternehmen sind der Motor der Wirtschaft und sie benötigen Platz für Produktion, Lagerung, Verkauf. Wenn sie gemeinsam Gewerbeflächen mieten, sparen sie Kosten ein, schonen wichtige Ressourcen und schaffen Synergieeffekte – ganz im Sinne der Sharing Economy. Davon profitieren Unternehmen genauso wie Städte und Kommunen.

Mithilfe modularer Möbel und flexibler Einrichtungskonzepte, die unterschiedliche Mitarbeiter- und Kundenanforderungen berücksichtigen, lässt sich ein einziger Raum für mehrere Zwecke optimal nutzen. So ergeben sich auch für Einrichtungshäuser und Architekturbüros neue Möglichkeiten, entsprechende Möbelsysteme und Beratung anzubieten.

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