Köln: 20.–23.01.2026 #immcologne

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Modulares Design:

Wohnen im Wandel und neue Potenziale

Steigende Mietpreise, überbelegte Wohnungen, Probleme bei der Finanzierung – der Wohnungsmangel in deutschen Metropolen wird immer spürbarer. Besonders deutlich macht das ein Blick auf die Zahlen: Schon 2019 standen laut Statista in Berlin nur noch 0,8 % der Wohnungen frei, in Hamburg 0,5 %, in Frankfurt am Main gerade mal 0,2 % – und die Leerstandsquote sinkt weiter. Eine große Aufgabe für die Bau- und Interior Designbranche der nächsten Jahre wird es also sein, knappen Wohnraum optimaler nutzbar zu machen. Gelingen kann das durch modulares Design.

Immer mehr Menschen leben auf immer weniger Wohnraum. (Foto: Mikkel William iStock)

Adaptivity – die schlaue Art, neue Wohnräume zu schaffen

Immer mehr Menschen zieht es in die Metropolen. Warum auch nicht? Die Wege zur Arbeit sind kürzer, die Infrastruktur ermöglicht eine reibungslosere Vereinbarkeit von Kind und Karriere und das Freizeitangebot ist in Städten attraktiver als in ländlichen Regionen. Die Begehrlichkeit des Wohnens in zentraler Citylage hat allerdings zur Folge, dass dort eine Überbevölkerung herrscht und der begrenzte Raum merklich knapp wird. Gleichzeitig werden die Mieten immer teurer, was viele Haushalte an ihre Belastungsgrenze treibt.

Der Trend, dass so viele Menschen in den Städten wohnen, hat aber auch Auswirkungen die Städte selbst: Wenn aufgrund der Überbevölkerung Probleme entstehen, bilden sich in Metropolen sogenannte Condensed Spaces. In diesen innerstädtischen Ballungsgebieten leben extrem viele Menschen auf engstem Raum und es herrscht ein überproportional hohes Verkehrsaufkommen. Das beeinflusst nicht nur das Stadtbild auf eine negative Weise – es wirkt sich auch negativ auf die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner aus.

Um dem entgegenzuwirken, bieten Vertical Villages eine gute Alternative. Die mehrstöckigen Gebäude bieten neben Wohnungen auch Raum für Begegnungen, wie Gemeinschaftsküchen oder Cafés, und fördern so das Gemeinschaftsgefühl der Bewohnerinnen und Bewohner. Vertikale Dörfer lockern das Stadtbild auf und können verbunden mit Urban-Gardening-Konzepten naturnah gestaltet werden. Eine weitere Möglichkeit, die Städte an veränderte Ansprüche anzupassen, bietet die adaptive Wiederverwendung von Gebäuden, die gerade bei Städteplanern und Architekten hoch im Kurs ist. Bei dieser baulichen Maßnahme wird dem bereits vorhandenen Raum eine neue oder erweiterte Funktion zugeschrieben. Die Vorteile bei adaptiven Bauprojekten liegen klar auf der Hand: So entfallen der Ankauf von Baugrundstücken sowie der zeitintensive Neubau des kompletten Gebäudes.

Neue Chancen erkennen – und ergreifen

Die adaptive Wiederverendung bestehender Gebäude fördert auch eine neue Art des Bauens: Modulares Bauen , bei dem ganze Raumeinheiten in Fertigungshallen erstellt und anschließend vor Ort auf der Baustelle zusammengesetzt werden, bietet den Vorteil der schnellen Umsetzbarkeit und kostengünstigen Anpassung bestehender Gebäude. Auch McLiving, die Reduzierung von Wohnraum auf das Wesentliche zu in großer Masse produzierbaren modularen Microwohnungen, schafft schnell günstigen Lebensraum.

Ein wegweisendes Beispiel findet sich in Großbritannien: Die Kaufhauskette John Lewis sowie die Waitrose-Supermärkte bieten bereits Wohnungsumbauten zum kleinen Preis an. Und auch in Deutschland machen derartige Projekte Schule. In München beispielsweise wurde ein Stelzenhaus über einem Parkplatz gebaut. Auf diese Weise sind 100 neue Sozialwohnungen direkt in der City entstanden, um Menschen trotz Wohnungsnot und überteuerter Mieten ein Leben in der Innenstadt zu ermöglichen. Diese neue Art des Bauens und Wohnens macht deutlich, welche Konzepte es in Zukunft vermehrt braucht. Um der Wohnungsnot entgegenzuwirken, muss vorhandener Platz multifunktional oder leicht anpassbar genutzt werden. McLiving und modulares Bauen sind innovative Ansätze, die enormes Potenzial zur Weiterentwicklung haben.

Multifunktionaler Schreibtisch

Mit nur zwei Handgriffen wird aus dem Arbeitsplatz ein Ort der Entspannung. (Foto: Movisi GmbH)

Modulares Design und multifunktionale Möbel

Das Problem des begrenzten Wohnraums zieht weite Kreise nach sich und betrifft längst nicht nur Architektur und Stadtplanung. Auch Designer und Hersteller reagieren auf die neuen Anforderungen – beispielsweise mit modularen Möbeln, die Kundinnen und Kunden exakt nach individuellen Bedürfnissen anpassen oder gar selbst designen können. Die einzelnen Module lassen sich beliebig erweitern und passen sich so harmonisch dem jeweiligen Wohnumfeld an. Und wenn sich die Wohnsituation später einmal ändert – zum Beispiel im Alter –, werden diese Möbel einfach nachträglich modifiziert. Das bindet Kundinnen und Kunden langfristig, sorgt für eine hohe Kundenzufriedenheit und spart nebenbei auch noch Ressourcen .

Neben modularem Design wächst auch der Bedarf an multifunktionalen Möbeln, die vielfältige Zwecke erfüllen. Denn wenn der eigene Raum begrenzt ist, ist der Wunsch nach einem Raumwunder groß, das sich, wann immer nötig, mit ein paar Handgriffen flexibel umwandeln lässt. Wie das aussehen kann, zeigt der Möbelhersteller Movisi. Das Unternehmen hat einen Schreibtisch entwickelt, der sich mit wenigen Handgriffen in eine bequeme Sitzbank adaptieren lässt. Die Arbeitsfläche wird einfach durch eine Rückenlehne erweitert, das mitgelieferte Polster sorgt für den nötigen Komfort. So wird das Homeoffice in Sekunden zu einem Ort der Entspannung.

Multifunktionale Möbel sind in der Produktion und Anschaffung oft kostenintensiver. Doch Verbraucherinnen und Verbrauchern sind gewillt, diese Investition zu tätigen. Seit Jahren steigen die Ausgaben für Interior Design in privaten Haushalten stetig.

Mit modularem Design in eine erfolgreiche Zukunft

Beim Design modularer, multifunktionaler Möbel sollte am besten jede Altersklasse mitgedacht werden. Der Bedarf ist nicht nur bei den jungen, trendbewussten Kundinnen und Kunden hoch. Angetrieben vom demografischen Wandel wächst auch zunehmend die kaufstarke Zielgruppe 50 plus und der Wunsch nach intelligenten Interior-Lösungen.

Wer die Entwicklung unserer Metropolen und die Bedürfnisse der Menschen im Blick hat, findet zahlreiche Möglichkeiten, darauf mit adaptiven Konzepten zu reagieren und neue unternehmerische Potenziale zu erschließen. Freuen Sie sich auf die wertvollen Impulse der imm cologne und nutzen Sie Ihren Vorsprung. Melden Sie sich gleich für unseren magazine Newsletter an , um auf dem Laufenden zu bleiben.