Köln: 20.–23.01.2026 #immcologne

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Urban Street Furniture

Neue Stadtmöbel und Parklets erobern den öffentlichen Raum

Unsere Städte befinden sich im Wandel. Zwischen dem Zuhause als Rückzugsort bis zur Sehnsucht nach Orten der Begegnung gibt es unterschiedliche Tendenzen. Dabei fordern Stadtplaner schon lange Städte, die auf menschliche Bedürfnisse zugeschnitten sind. Heute erobern modulare Designs und neue Konzepte für Stadtmöbel den öffentlichen Raum. Ihr Ziel: Die urbane Architektur an den Menschen anpassen und lebenswerte Orte für Alt und Jung schaffen.

Stadtmöbel bringen Leben in den öffentlichen Raum

Leben und Wohnen zwischen Drinnen und Draußen

Gemeinschaftsgärten und Outdoor-Gyms haben den Anfang gemacht und mittlerweile werden immer mehr Lebensbereiche in urbanen Zentren nach draußen verlagert. Dachterrassen werden mit modularen Möbeln, grünen Inseln und kommunikativer Gestaltung fit für modernes Co-Working gemacht.

Der Trend zum Outdoor-Living verstärkt sich weiter. Multifunktionale Grills und fahrbare Außenküchen erlauben eine neue Form von Genuss unter freiem Himmel, während wetterfeste Teppiche für Gemütlichkeit sorgen. Am multifunktionalen Tischtennis-Tisch von RS Barcelona kann vormittags gearbeitet, mittags gegessen und nachmittags eine Partie Ping-Pong gespielt werden. Und selbst auf kleinen Balkonen verschmelzen dank eleganter Outdoormaterialien die Innen- und Außenbereiche . Das städtische Leben verlagert sich mehr und mehr nach draußen.

Multifunktionaler Tischtennis-Tisch „You and Me” von RS Barcelona

Der stilvolle Tischtennis-Tisch „You and Me” von RS Barcelona ist zugleich eine Tischtennisplatte und ein Esstisch. (Foto: RS Barcelona) Mehr zum Multitalent auf ambista .

Straßen und Parklets als Raum für Begegnung

Der Mensch ist und bleibt ein soziales Wesen. Bei der Entwicklung von großen Städten wurde das lange vernachlässigt, sodass der öffentliche urbane Raum ungleich verteilt ist. Doch Grünflächen und Parklets, kleine Zonen der Erholung mit Sitzgelegenheiten anstelle von Parkbuchten, erobern in den vergangenen Jahren verstärkt Metropolen von Berlin bis New York. Was 2005 mit dem sogenannten „Parking Day“ als Aktionstag startete, ist heute fester Bestandteil der Wiederbelebung der Innenstädte: Autostellplätze verschwinden oder wandeln sich zu Sitzecken, Bürgersteige werden wieder breiter und die Cafés dehnen ihre Außenbereiche aus.

Bequeme Bänke und klappbare Tische können flexibel aufgestellt werden und passen sich so den vorhandenen Lücken im urbanen Raum an. Zur Absicherung vom Straßenverkehr rahmen Pflanzenkästen die Erholungsinseln ein und bilden eine erfrischende grüne Grenze zum Trubel der Großstadt. Bei Bedarf lassen sich die modular designten Möbel jederzeit einfach erweitern.

Besonders diese kleinen, dezentralen Begegnungszonen finden viel Zuspruch und füllen selbst stark verdichtete urbane Zentren mit neuem Leben. Hier gibt die soziale Interaktion die Anforderungen vor, der menschliche Takt bestimmt die Geschwindigkeit und das öffentliche Leben blüht beim Spazieren, Radfahren und gemeinsamen Plausch mit Nachbarn und Freunden auf. Parklets sind heute fester Bestandteil zeitgemäßer Stadtplanung geworden.

Parklet aus Holz im polnischen Lodz

Parklet aus Holz im polnischen Lodz, in dem Sitzmöglichkeiten und Begrünung integriert sind. (Foto: Zorro2212 , Parklet in Łódź 01 , CC BY-SA 4.0 )

Street Furniture: von Stadtmöbeln und Outdoorkunst

Wenn Straßenkunst auf Möbeldesign trifft, entsteht Street Furniture zum Staunen. Ein besonders erwähnenswertes Projekt sind etwa die, die sie im Rahmen des London Design Festivals 2019 installierte. Mit plakativen Mustern und markanten Farben lockerten sie die Fußgängerzonen auf und luden zu ein paar ruhigen Minuten im hektischen Treiben ein. Ähnlich viel Aufsehen erregte die wellenförmige Installation „Please Be Seated“ von Paul Cocksedge durch die schiere Größe und ihre clevere Verschachtelung von Sitzgelegenheiten und Durchgängen.

Natürlich geht es auch eine Nummer kleiner: Die tragbare Sitzbank des niederländischen Object Studio , deren Plätze genau 1,5 Meter entfernt sind, ermöglicht selbst in Zeiten der Pandemie einen Ort der Begegnung mit eingebautem Sicherheitsabstand. Und in Kroatien hat ein Design-Team mit Level Up ein System von Stufen, Bänken und Plattformen entwickelt, das jedes Baugerüst in einen temporären Social Space verwandeln kann.

Bei dieser neuen Generation der Stadtmöblierung verschwimmen die Grenzen zwischen Funktionalität und Kunst. Mit den menschlichen Bedürfnissen im Fokus werden kreative Lösungen für alltägliche Nutzungsszenarien gefunden, welche die Straßen und Plätze der Wohnquartiere beleben. Das Schönste daran: Dank ihres modularen Aufbaus sind diese Ideen schnell und extrem flexibel einsetzbar für die wechselnden Anforderungen von morgen.

Guerilla Küche von Erik Mantz-Hansen

Ab nach draußen mit der kompakten, modularen Streetfood Küche von Erik Mantz-Hansen. Der junge Designer hat mit diesem Protoypen den 1. Platz der Living Kitchen Selektion im Pure Talents Contest 2021 der imm cologne belegt.

Stadtmöbel: Die Wiederbelebung des öffentlichen Raums

Die Entwicklung unserer Städte ist ein immerwährender Prozess, der sich an den Bedürfnissen und der Nachfrage orientiert. In den vergangenen Jahren hat der Trend zum Cocooning dazu geführt, dass die Architektur Orte und Wohnungen geschaffen hat, die zum „Drinnenbleiben und Rausgucken“ tendieren und soziale Interaktionen vernachlässigen – was die Corona-Pandemie natürlich noch verstärkt hat.

Gleichzeitig treibt es die Menschen in die öffentlichen Räume und der Bedarf an Begegnungsorten wächst. Neben den Stadtplanern und Architekten sind es vor allem die Designer und Möbelhersteller, die mit modularen Stadtmöbel-Designs und innovativen Ideen den öffentlichen Raum neu gestalten. Von Arbeitsplätzen im Außenbereich über öffentliche Fitnessangebote und kreative Stadtmöbel bis hin zu Ideen für den kleinen Balkon, das Leben verlagert sich dank durchdachter Angebote wieder nach draußen. Diese Transformation der Städte hat zwar erst begonnen, doch sie wird kaum aufzuhalten sein.

Auch abseits der Öffentlichkeit muss Raum verstärkt geteilt werden. Hier finden Sie unseren Trendreport zum Thema „Sharing Spaces“, der die neuesten Entwicklungen beim Thema Co-Working und Co-Living aufzeigt.

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