Köln: 20.–23.01.2026 #immcologne

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Alles ist erlaubt

Wohntrends 2022: Entgegen allen Konventionen

Das Jahr 2022 ist da und mit ihm die neuen Designtrends eingetroffen. Von wilden Farben über Flashbacks in vergangene Zeiten bis hin zu unkonventionellen Formen: die Wohntrends 2022 brechen Regeln und laden zum Experimentieren ein.

Regal aus Holz in Metall von String

Die Einrichtungstrends 2022 könnten unterschiedlicher nicht sein: Von Elementen der 90er über wilde Muster und bunte Farben hin zu nachhaltigen Materialien ist in diesem Jahr alles vertreten. (Foto: String)

Die Pandemie als Trendtreiber

Die weltweite Pandemie der letzten zwei Jahre hat unsere Lebensweise, Lebensräume und auch die Interior Design Szene maßgeblich beeinflusst. In Zeiten von Corona haben wir wieder gelernt uns auf die wichtigen Dinge im Leben zurückzusinnen. Achtsamkeit , Slow Living und die Verbundenheit zur Natur haben einen neuen Stellenwert im Leben bekommen. Wir haben uns verstärkt die Natur in die eigenen vier Wände geholt, indem wir für die Raumgestaltung auf natürliche Materialien setzen und auch wieder mehr Pflanzen in unser Zuhause holen.

Raumkonzepte werden zunehmend multifunktional entwickelt und durch das Homeoffice hat der Arbeitsplatz zuhause an Bedeutung gewonnen. Viele dieser Strömungen bleiben 2022 weiter bestehen. Die Trends der vergangenen Jahre waren vor allem zurückhaltend, einheitlich und ruhig. In Zeiten, in denen die Welt verrückt zu spielen scheint, war der Wunsch nach Rückzug größer denn je. Gedeckte Farben , dezente Muster und die Suche nach der inneren Mitte bestimmten die Trends. Selbstfürsorge und Selbst-Priorisierung stehen nach wie vor im Fokus. Doch in einer Welt voller Ernsthaftigkeit, wird die Sehnsucht nach fröhlichen und unbeschwerten Designs immer größer. 2022 wird ein Jahr sein, in dem wir mehr sinnliche, vielfältige und emotionale Designs sehen werden. Nach zwei Jahren Pandemie sind die Sinne bereit für Stimulation.

Comeback der 90er & 2000er

Seit geraumer Zeit haben sich die 70er und 80er Jahre zurückgemeldet und die Designtrends mit Neonfarben und groovigen Mustern erobert. 2022 schaffen die 90er Jahre ihr Comeback. Oldschool Charme gepaart mit Nostalgie. Muster im Memphis Design, simple Emojis oder bunte Farbblöcke. Alles was retro ist, ist wieder angesagt. Das Vergangene schenkt uns dieses Jahr Vertrautheit und Behaglichkeit – Dinge, die gerade während der Pandemie an Bedeutung gewonnen haben. Einen Gang herunterschalten, das alte wertzuschätzen und nicht ständig nach neuem streben: Eine Philosophie, die in Zeiten rasanter Entwicklungen einen immer höheren Stellenwert einnimmt.

Lampe von &Tradition in grün und Stühle von Thonet in Orange

Hier knallt‘s: Thonet und &Tradition beweisen mit ihren neuen Kollektionen Mut zur Farbe und sind damit Trendvorreiter 2022. (Foto: &Tradition & Thonet)

Maximalismus in Form und Farbe

„Viel hilft viel“ lautet ein altbekanntes Sprichwort, dass 2022 Einzug in unser Zuhause hält. Nachdem die Devise in den vergangenen Jahren vor allem lautete, Überflüssiges loszuwerden und sich auf das Nötigste zu reduzieren, folgt auf den Hang zum Minimalismus jetzt das Gegenteil: Maximalismus ist angesagt. Vielleicht liegt es daran, dass die Einschränkungen der Pandemie die Sehnsucht nach mehr wecken – mehr Farbe, Formen und Muster. Im Trend ist, was die Augen zum Tanzen bringt und für gute Laune sorgt, während wir drinnen auf die immer gleichen vier Wänden starren. Es geht um aufregende visuelle Erlebnisse, die auffallen und opulent sind. Ob ein großes, ausladendes Sofa, Küchenschränke, die bis zur Decke reichen oder Teppiche mit wildem Mustermix: Kombiniert wird, was gefällt. Im maximalistischen Einrichtungsstil geht es nämlich vor allem darum, sich mit allem zu umgeben, was man liebt.

Farblich knallt es 2022 ebenfalls. Creme- und Nudetöne haben zwar nach wie vor ihre Momente, dominieren werden dieses Jahr aber kräftige bunte Farben. Pantone macht mit Very Peri als Farbe des Jahres den Anfang. Der Ton vereint laut Pantone „alle Eigenschaften von Blautönen, hat gleichzeitig einen rötlich-violetten Unterton und zeigt uns eine lebhafte, fröhliche Sicht auf die Welt und dynamische Präsenz, die zu mutiger Kreativität und fantasievollem Ausdruck inspiriert.“ Kurz: Eine Farbe die gute Laune macht.

Auch &Tradition präsentiert ihre Flowerpot-Lampe in der neuen Kollektion in einem kräftigen und leuchtenden Signal Green. Thonet setzt 2022 ebenfalls auf bunte Farben. Der Stuhl 119 kombiniert Bugholz mit Rohrgeflecht in knalligem Orange. Die Designklassiker verleihen jeder Einrichtung so einen belebenden Farbakzent.

Nachhaltige Einrichtung gefragter denn je

Nachhaltigkeit ist das Schlagwort der vergangenen Jahre und auch 2022 wird das Thema uns begleiten. Ob nun Biophilic Design oder Goblincore: Es geht darum, die Natur mit einzubeziehen und ihr die oberste Priorität zuzuordnen. Als Beispiel spiegelt sich das in nachhaltigen Designs wider. Umweltfreundliche Materialien und Herstellungsprozesse werden für Konsumenten immer wichtiger. Schnell und billig war gestern, heute sind umweltfreundlich und langlebige Designs gefragt, die den Planeten in den Fokus stellen.

Ein Schlagwort, welches uns laut dem Zukunftsinstitut 2022 begleiten wird: FurNEARture. Als Teil des Slow Living Movements bildet es das Äquivalent zu Slow Fashion. Bei FurNEARture liegt der Fokus auf regionaler Produktion und vor allem regionaler Materialbeschaffung. So lassen sich Transportwege verkürzen und CO2-Emission verringern. Team 7 verfolgt diesen Ansatz bereits seit Jahren, ebenso wie die Marke Zeitraum . Beide Unternehmen haben sich auf lokale Produkte und Produktion spezialisiert – und treffen damit bei Kunden genau den richtigen Nerv. Wie wichtig Kunden nachhaltige Einrichtung mittlerweile ist, zeigt sich auch in der wachsenden Bereitschaft dafür mehr zu investieren.

Leuchtsystem von Vibia

Vibia hat in Zusammenarbeit mit Designer Stefan Diez ein innovatives Beleuchtungssytem entwickelt, das die Möglichkeit bietet, Lichtquellen individuell anzupassen und zu erweitern. (Foto: Vibia)

Modulare Möbel und individuelles Design

Verknappung von Wohnraum, veränderte Arbeitswelten und der Wunsch nach Individualität: Viele Faktoren haben Einfluss darauf, in welche Richtung sich die Einrichtungsbranche entwickelt. In den vergangenen Jahren hat sich abgezeichnet, dass modulare Lösungen immer gefragter werden. Ebenso rasant wie sich Lebensräume verändern, so schnell sollten sich Möbel umgestalten und anpassen lassen. Auch in diesem Jahr wird Flexibilität großgeschrieben und spornt die Einrichtungsbranche zu Höchstleistungen an. Denn das Zuhause muss immer höheren und vielfältigeren Ansprüchen gerecht werden.

Wohn- und Arbeitsraum verschmelzen zu einer Einheit und verlangen nach multifunktionalen Lösungen. Das reicht von Regalsystemen, die sich beliebig erweitern lassen, bis hin zu individuellen Lichtinstallationen. Schon jetzt liefert die Einrichtungsbranche viele spannende Ansätze. Vibia zum Beispiel hat modulare Lampen entwickelt, die sich dank Stromzufuhr über flexible Textilkabel in der gesamten Wohnung beliebig installieren lassen. Das Besondere: Die einzelnen Leuchtmittel werden über eine Klemme am Textilkabel befestigt, wodurch auch nachträglich noch Lampen hinzugefügt werden können. Das modulare Regalsystem von String lässt sich nach persönlichen Vorlieben gestalten und bietet von Regalbrettern über integrierte Kommoden und Schreibtische maximale Flexibilität – und Individualisierung. Multifunktionalität und Flexibilität ist gekommen, um zu bleiben und wird die Einrichtungstrends auch 2022 bestimmen.

Der Wandel und die Wohntrends 2022

Jedes Jahr setzen die Wohntrends neue Impulse für die gesamte Branche. Die Frage danach, wie wir als Gesellschaft leben wollen, steht dabei immer im Vordergrund. Auch in diesem Jahr schaffen es die Einrichtungstrends, den Zeitgeist perfekt einzufangen. Sie sind die Reaktion auf eine Gesellschaft im Wandel. Im Fokus steht das Verlangen nach Optimismus, nach Spaß und Ausbruch. 2022 wird ein lautes und spannendes Jahr für Interior Design.

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