Köln: 20.–23.01.2026 #immcologne

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Die imm Spring Edition 2023 im Rückblick

Auf dem Weg zur Zirkularität

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Was sind die aktuellen Trends in der Interior-Design-Welt? Wie grün ist die Einrichtungsbranche? Und wie gelingt ihr der Wandel hin zu einer Kreislaufwirtschaft, die Ressourcen schont und wiederverwendet? Die imm Spring Edition 2023 lieferte wertvolle Insights zu den Themen, die die Branche bewegen – in spannenden Live-Talks, einem wegweisenden Summit und vielen nachhaltigen Ansätzen, die sich unter den innovativen Design-Lösungen der rund 720 Ausstellerinnen und Aussteller fanden. Angefangen bei recyclebaren Polyesterbezügen bis hin zu ressourcenfreundlichen Kombinationen aus Massivholz und Lehm. Alles mit dem Ziel, möglichst langlebige Möbel mit zeitlosem Design zu kreieren. Wie das aussehen kann und welche Einrichtungsobjekte und -lösungen besonders hervorstachen, erfahren Sie hier.

Menschen auf Messestand hinter einer Wand mit Aussparung

Die imm Spring Edition richtete den Blick auf die jüngsten Interior-Trends, die neue Akzente in puncto Design, Nachhaltigkeit und Verarbeitung setzen.

Messebesuchende gehen durch die Wohnwelt „Home Sleep“

Wohlfühlzone „Schlafzimmer“: In der Wohnwelt „Home Sleep“ drehte sich alles um innovative Schlafsysteme gepaart mit stylischem Interieur.

Die Highlights der Home-Welten

Die Home-Welten waren auf der imm Spring Edition der neue Ort für Einrichtungslösungen mit Lifestyle-Charakter. Aufgeteilt in Home Sleep, Home Scenes und Home Settings konnten Besucherinnen und Besucher die aktuellen Innovationen und Neuheiten fürs Zuhause entdecken.

Von Blüten-, Lehm-, oder Faltmöbeln über ausgefallene Akustikpaneele bis hin zu Matratzen aus Hanf und 3-D-gefertigten Lautsprecherboxen: Zu sehen gab es allerhand innovativer und interessanter Produkte. Allemal einen Besuch wert waren auf der imm Spring Edition unter anderem diese Hersteller:

Natürlich nach Maß: Furninova

Seit über 30 Jahren produziert Furninova maßgeschneiderte und individualisierte Sofas – und hat sich damit zu einem der führenden Hersteller Skandinaviens hochgearbeitet. Vom Rahmen bis zum Polster: gefertigt wird alles aus einer Hand und vor Ort in Schweden. Dabei stellt sich Furninova immer wieder der Herausforderung, Kollektionen zusammenzustellen, die die Auswirkungen auf die Umwelt reduzieren – ohne Kompromisse in Sachen Qualität oder Design einzugehen.

Mit Hightech zur Perfektion: Knudsen

Der nächste Aussteller der imm Spring Edition kommt aus Dänemark. Seit 1973 produziert Knudsen Qualitätsmöbel in eigenen Fabriken, die sich europaweit auf etwa 90.000 Quadratmeter verteilen. Mittlerweile arbeiten die handwerklichen Fachkräfte Seite an Seite mit High-Tech-Maschinen und fertigen einen Großteil der Komponenten selbst vor Ort an. Dabei achten sie in ihrem Herstellungsprozess besonders auf die Langlebigkeit ihrer Möbelstücke.

Mit Tradition in die Zukunft: Koinor

Das Unternehmen aus dem Norden Bayerns besitzt eine der modernsten Polstermöbelfertigungen in Europa. Auf über 25.000 Quadratmetern wurden alle Abläufe bis ins Detail optimiert – nicht zuletzt dank innovativer Technik. Doch das Polstern bleibt eine Kunst und Maschinen nur eine Unterstützung für geübte Fachkräfte. So arbeiten im Hause Koinor einige Mitarbeitende bereits in zweiter oder dritter Generation.

Jedes Möbel – ein Stück Natur: Nouvion

Für das holländische Unternehmen Nouvion dient die Natur vor allem als Inspirationsquelle und Lieferant für die schönsten Materialien. Dementsprechend wird der ökologische Fußabdruck aller Designobjekte so klein wie möglich gehalten. Ob recyceltes Holz, Heizen durch eigene Holzabfälle oder der Verzicht auf chemische Hilfsstoffe und Substanzen: Bei einem Möbelstück von Nouvion erhält jeder Kunde ein kleines Stückchen Natur – ohne, dass diese dafür ausgebeutet wurde.

Aus Holz gewachsen: Voglauer

Gestartet als kleiner Tischlereibetrieb, beschäftigt das traditionsreiche Familienunternehmen aus Österreich inzwischen mehr als 400 Mitarbeitende. Voglauer sieht seine Möbelstücke als Hommage an den Rohstoff Holz und legt seit jeher viel Wert auf umsichtiges, verantwortungsvolles und vorausschauendes Wirtschaften. Dass Nachhaltigkeit dabei einen hohen Stellenwert im Unternehmen hat, veröffentlicht Voglauer regelmäßig in seinem Nachhaltigkeitsbericht.

Massivholz trifft auf Lehm: Wimmer

Lehm: Die fast vergessene Materialalternative kommt im Hause Wimmer zum Einsatz. Die Massivholzmöbel des Familienunternehmens werden in Teilen durch eine Komponente aus Lehm ergänzt. Ob als Schranktür, in Couchtischen oder Stühlen: Die elegante Kombination aus beiden Materialien ergibt ein harmonisches und natürliches Zusammenspiel in der Innenausstattung. Verziert werden die Lehm-Akzente noch mit Abdrücken von Farnen oder Gräsern. Jedes Stück ist dabei zu 100 Prozent handgemacht und ein echtes Unikat.

Junge Talente

Als besonderes Highlight war die imm Spring Edition Teil des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgelegten Programms zur Förderung der Teilnahme junger innovativer Unternehmen an internationalen Leitmessen in Deutschland. So konnten auf der diesjährigen Messe auch Unternehmen wie etwa Marsch Inventions – unter anderem bekannt für seine per 3-D-Druck hergestellten Hifi-Lautsprecher Aural Sculptures – oder Lomio mit seinen außergewöhnlichen Möbeln aus Massivholz und einem gepressten Materialmix aus Blüten, Moose und Heu das Messepublikum begeistern.

Zwei Sessel im Rahmen der Ausstellung „Design for Decades“

Freistehende Möbel in minimalistischer Szenerie: Die Pure Galleries verwandeln mit ihrem Ausstellungskonzept „Design for Decades“ die Messehalle in eine Kunstgalerie.

Messe meets Kunstgalerie

Das ist das Motto des innovativen Ausstellungskonzepts Pure Galleries und der Sonderpräsentation „Design for Decades“ auf der imm Spring Edition. Schnörkellos und ohne viel Tamtam – dafür mit ungebrochenem Fokus aufs Objekt und dessen Ästhetik. Zusammengesetzt aus kompakten und minimalistischen Messeständen, in denen führende Markenherstellerinnen und -hersteller Design-Klassiker, Visionen und Innovationen präsentieren, wurde aus der Halle 11.2 ein großes, offenes Kunstwerk.

Wer sich auf einen Rundgang durch die Pure Galleries begab, stand irgendwann auch vor CASE. Das individuelle Sideboard von Kettnaker überzeugt mit seiner besonderen Gestaltungsflexibilität, womit es sich harmonisch nahezu in jedes Interieur integrieren lässt. Vom Designerstück zum nächsten Stand – KFF, die Spezialisten im Lounging-, Dining- und High-Dining-Bereich. Stühle, Hocker, Sessel und Sofas: Sie alle schaffen den Spagat zwischen zeitlosem Design und Spiegel des Zeitgeistes. Dabei stehen sie nicht etwa für sich allein, sondern unterstreichen fast jeden architektonischen Stil oder kontrastieren diesen. Zeitlos geht es derweil auch am Stand von Janua zu. Holz mit Charakter und Möbel, die keinen Trends folgen – das ist die Richtschnur, nach der Regale, Tische, Sitzbänke und Betten gefertigt werden. Auch mal polarisierend und ungewohnt. Dafür immer eigensinnig.

„Wie ein Partner, auf den man sich verlassen kann.“ Das ist das Leitprinzip jedes Möbelstücks der Firma Montis. Egal, ob Stuhl oder Sofa: Es soll glücklich machen – und zwar über Jahre hinweg. Und da sich Geschmäcker auch mal ändern können oder der Stoff sich abnutzt, setzt das Unternehmen auf Bezüge, die leicht zu wechseln sind. Möbel von langer Lebensdauer standen auch im Zentrum des Messestands von Rodam. Die formschönen Massivholzmöbel vereinen Funktionalismus und klare Linien, und das schon seit fast 70 Jahren. Das Ergebnis sind minimalistische Designerstücke, die trotz formaler Zurückhaltung zum Blickfang werden. Apropos Eyecatcher: Am Stand von Miinu wandern die Augen automatisch Richtung Boden. Was es dort zu sehen gibt, sind einzigartige Teppiche. Alle von Hand gefertigt, denn für Miinu gibt es nur eine Richtung auf der Qualitätsleiter – nach oben.

Von originellen Teppichen zum unkonventionellen Badezimmer à la Giulio Tanini SPA: Mut zu einem wilden Stilmix aus Minimal, Deco, Skandinavisch oder Klassik lautet hier die Devise, kombiniert mit einer einzigartigen Formensprache. Heraus kommt ein Interieur, das das Badezimmer zur Wohlfühlzone Nr. 1 erklärt. Den Gang runter ging es zum Stand von raumplus – dominiert von Gleittüren, Raumteilern sowie Schranksystemen und Sideboards. Allesamt Unikate, die nach Maß angefertigt sind. Was sie verbindet, ist der Gedanke, Räume optimal zu nutzen und aufzuteilen. Der Name des nächsten Stands prägt die Kollektion seines Unternehmens: Freifrau ist bekannt für komfortable Sitzmöbel, die stilvoll und sinnlich sind und häufig einen femininen Touch aufweisen. Kein Wunder also, dass einzelne Kollektionen Frauennamen tragen. Grace, Amelie oder Leya. Sie alle verbindet der hohe Anspruch an Qualität und Nachhaltigkeit. Wer an Stand 003 vorbeilief, wurde vom Credo „Simply Beautiful“ angezogen, dem sich die Firma Schönbuch verschreibt. Unter anderem bekannt für tapezierfähige Möbelfronten mit MARNI Tapetenkollektion, aber auch Liebhaberstücke für Wohn- und Schlafzimmer, die gleichzeitig zeitlos und modern wirken. Handgemacht aus Bayern.

Natürlich steckte in den Pure Galleries noch einiges mehr an Interior-Design-Trends: vom Sideboard mit scheinbar integriertem Kamin über Bürostühle mit Springfeder-Optik bis hin zu den Kreationen bekannter Herstellerinnen und Hersteller wie ARTISAN d.o.o., brühl & sippold, BW Bielefelder Werkstätten, Christine Kröncke Interior Design, COR Sitzmöbel, JORI, KLÖBER, Label, Leolux, müller möbelfabrikation, Scholtissek, Signet, Werther und vielen mehr.

Architonic Live-Talks in der Speakers’ Corner@The Circle

Sehenswert waren die Pure Galleries nicht nur aufgund ihrer sorgfältig kuratierten Designerstücke. Ergänzt wurde die Ausstellung durch die Architonic Live-Talks und ihren Host Simon Keane-Cowell. Im Mittelpunkt standen branchenbekannte Größen aus Produktdesign, Architektur und Innenarchitektur – wie die beiden Gründer des Kölner Designstudios KASCHKASCH. Florian Kallus und Sebastian Schneider setzen auf eine klare Formsprache, die Geradlinigkeit und Schönheit miteinander vereint. Ob Waschbecken, Sessel oder Betten: Was ihre Kreationen ausmacht, ist ihr zurückhaltendes Design und die formale Strenge – eben eine Innenausstattung, die ohne großen Schnickschnack auskommt.

Um innovatives Produktdesign ging es auch in dem Talk mit Sebastian Herkner. Die Liebe zu traditioneller Handwerkskunst, gepaart mit seinem Gespür für Farben, Materialien und Texturen: Das ist das Geheimrezept von Herkners Kreationen, die mit Preisen wie dem IF Award, Iconic Award oder der Elle Deco International Design Award ausgezeichnet wurden. In die Liste seiner Kunden reihen sich namhafte Brands ein wie Ligne Roset, Rolf Benz, Thonet oder Zanotta.

Architekt Maxime d'Angeac nahm sein Publikum mit auf eine Reise im Orient Express. Wer denkt da nicht an dieses luxuriöse Ambiente im Art-déco-Stil der goldenen Zwanziger? Genau diese Atmosphäre fing d'Angeac ein, als er das Interieur einer Neuauflage des legendären Zugs kreierte. Dafür setzte er auf einen Mix aus edlen Materialien wie Ulmenwurzel, Mahagoni, Samt, und Seide; dazu feinste Intarsienarbeiten kombiniert mit Spiegeln und Kristallglas, die aus dem Orient Express ein Gesamtkunstwerk werden lassen. Ab 2024 soll der übrigens auf die Schiene gehen.

Zurück in die Gegenwart und zum nächsten Talk-Gast – Patrick Reymond. Einem Mann, der die sogenannte „Storytecture“ zur Grundlage seines Arbeitsprozesses erhoben hat. Für ihn und sein atelier oï geht es dabei um die Materialisierung von Storys. Jede Kreation hat einen anderen Kontext und eine besondere Geschichte zu erzählen. Ganz nach dem Motto: Die Form folgt dem Inhalt. Statt am Reißbrett entstehen seine Ideen durch das Experimentieren mit Materialien. Nicht ohne Grund eilt ihm der Ruf voraus, mit den Händen zu denken.

Abgeschlossen wurden die Live-Talks von Dara Huang – Gründerin des Architektur- und Innenarchitekturbüros Design Haus Liberty. Wiederkehrendes Moment ihrer Arbeit ist die Mischung aus natürlichem Licht und der Nähe zur Natur, wodurch Design und Landschaft gegenseitig aufeinander wirken. Bestes Beispiel: die Villa Mosca Bianca, die von großen Glaswänden umschlossen wird und so die Illusion schafft, die Außenwelt ins Haus zu holen.

Patrick Reymond und Simon Keane-Cowell auf der Bühne vor schwarzem Hintergrund

Bekannt für die sogenannte „Storytecture“: Patrick Reymond, Mitgründer des atelier oï, erklärte, wie er abseits vom Reißbrett seine Inspiration findet.

Der Weg zur Kreislaufwirtschaft

Die Interior-Branche entwickelt sich mehr und mehr zur Kreislaufwirtschaft. Beweis dafür lieferten zahlreiche der ausgestellten Design-Lösungen, aber auch Formate wie der imm Spring Edition Summit. Unter dem Motto „Circular Economy" wurde beleuchtet, wie die Kreislaufwirtschaft auf die Branche wirkt. Speaker aus Politik, Industrie, Handel, Kreativwirtschaft und Verbänden gaben Antworten auf Fragen wie: Wo steht die Branche aktuell? Was bringt das Möbelbusiness nachhaltig weiter? Und wie sieht eine kreislauffähige Inneneinrichtung aus? Ähnlichen Fragen stellten sich auch die Gäste beim Circular Cooperation Network Day (CCND) der FURNITURE 4.0. Unter dem Leitmotiv „circular, digital, cooperate“ standen Themen wie Nachhaltigkeit als Werttreiber, Rethinking Furniture oder Recyclingansätze im Fokus. Wie das aussehen kann, zeigte die Ausstellung „Design for Decades“. Einige der ausgestellten Design-Klassiker unterstrichen hierbei, wie wichtig die Qualität in Fertigung, Design und Material für eine lange Lebensdauer und die Wiederverwendung im Sinne der Kreislaufwirtschaft ist.

Wohin sich das Interior-Design weiterentwickeln wird? Wir zeigen es Ihnen – auf der nächsten imm cologne. Ein ganzes Jahr müssen Sie darauf übrigens nicht warten: 2024 kehren wir zurück zum gewohnten Messemonat Januar und laden Sie vom 14. bis zum 18.01. zu Deutschlands größter Einrichtungsmesse ein. Werden Sie jetzt Aussteller und sichern Sie sich heute schon Ihren Frühbucherrabatt.