Köln: 12.–16.01.2025 #immcologne

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Neue Raumkonzepte

Das Homeoffice zwischen Wohn- und Arbeitsraum

Homeoffice, Multi Space, New Work: Es sind bekannte Stichworte, die seit Corona neue Kraft gewinnen. Damit wächst auch der Bedarf an funktionalen Möbeln und smarten Raumlösungen rasant. Wie sieht der Arbeitsraum von morgen aus, wenn der Küchentisch temporär zum Bürotisch wird und im Wohnzimmer virtuelle Meetings stattfinden?

Wohnformen im Wandel: Homeoffice im Wohnzimmer

Foto: Collov Home Design auf Unsplash

Arbeitsraum neu denken

Co-Working- und Multi-Space-Konzepte machten den Anfang und öffneten alte Bürostrukturen zu flexiblen Nutzungsflächen. Das Homeoffice ist die logische Weiterentwicklung, doch die Ansprüche an das Arbeiten von Zuhause wandeln sich: Statt auf ein dediziertes Arbeitszimmer setzen wir heute auf eine moderne Wohnform mit der Option zum Arbeiten. Die Frage nach der Work-Life-Balance ist auch zu einer Frage des Raumes und der Funktionalität geworden.

Und die Akzeptanz des heimischen Arbeitsraumes wächst: Das Fraunhofer-Institut sieht in seiner Umfrage steigende Werte bei Leistung und Zufriedenheit im Homeoffice. Auch eine Umfrage in den USA zeigte, das 86% der Befragten gerne zuhause arbeiten, 47% sogar sehr gerne. Dank einem gesteigerten Fokus auf Digitalisierung wurden anfängliche Hürden schnell überwunden. Das „New Normal“ wird im Arbeitsalltag langfristig Spuren hinterlassen – und auch in der Möbelbranche, die sich international auf die gesteigerte Nachfrage nach formschönen und funktionalen Möbelstücken für das Arbeiten in den eigenen vier Wänden einstellt.

Homeoffice international

Die großen Städte der Welt sind die Heimat von New Work und innovativen Lösungen. Wo der Platz eng ist, muss zwangsläufig neu gedacht werden. Durchdachte Mikroapartments ohne eigenes Arbeitszimmer sind in Metropolen wie New York, London oder Shanghai besonders verbreitet. Dort lassen sich auch konzentriert die wichtigsten Trends beobachten, die nach und nach auch andernorts Anklang finden:

Vom Wohn- zum „Lebenszimmer”:

Nach einer Studie der britischen Kaufhauskette John Lewis ist das Wohnzimmer das meistgenutzte Zimmer in Großbritannien. Als Ort zum Fernsehen, Arbeiten, Schlafen, Meditieren und vielen weiteren Aktivitäten werden Möbel mit mehreren Nutzungsebenen verstärkt nachgefragt. Schließlich fallen neben bezahlten Arbeitsformen auch private Aufgaben an, die nach Lösungen rufen.

Multifunktionsmöbel:

Tische und Stühle, die gleichzeitig elegant und ergonomisch sind, setzen sich durch. Klapptische und versteckte Schubladen, um die Arbeit nach Feierabend schnell aus dem Sichtfeld zu schaffen, sind ebenfalls wichtige Bestandteile.

Auch stieg in vielen Ländern die Nachfrage nach höhenverstellbaren Tischen, an denen sich sowohl im Sitzen als auch im Stehen arbeiten lässt. Bisher vor allem in klassischen Büroräumen anzutreffen, stellen diese meist klobigen und hoch-technisierten Tische eine ganz eigene Design-Herausforderung für Privaträume dar. In ELLE Decor berichten zwei amerikanische Designer , wie sie ihren verstellbaren Schreibtisch für zuhause attraktiv gestaltet haben.

Soft Work Sofa von Vitra

Vitra hat mit „Soft Work“ ein modulares Sofa-Konzept entwickelt, das Dockingstations, Ablageflächen und Trennwände vielseitig integriert und nicht nur für öffentliche Räume geeignet ist. (Foto: Vitra)

Mehr Privatsphäre:

Bewegliche Raumtrenner können eine Fläche funktional abgrenzen und Ablenkungen vorbeugen. Selbst ein Fächerschirm aus Papier als asiatisches Stilelement oder diese faltbare Arbeitsplatzlösung aus Akustikvlies von Wilkhahn sorgen temporär für mehr Fokus. Zusätzlich hat der aktuelle Trend den Absatz von Kopfhörern steigen lassen, die mehr Privatsphäre ermöglichen.

Heimisches Fitness-Studio:

Ein Homeoffice mit gesundheitlichem Fokus hört nicht beim Thema Ergonomie auf. Fitness-Apps haben – besonders in den Millionenstädten Chinas – in den letzten Monaten einen kräftigen Zuwachs erfahren. Damit erleben auch Sitzbälle ein Revival, während Möbel mit Zusatzfunktionen für das heimische Workout den Markt erobern.

Eine Frage des Stils:

Der temporäre Arbeitsraum muss bei aller Funktionalität wohnlich bleiben – statt Grau und Schwarz dominieren warme Farben und runde Formen . Schreibtische für das Homeoffice sind heutzutage filigran und verzichten oft auf praktischen Stauraum. Die Studie von John Lewis sieht diese Veränderung auch in den Zahlen: In Großbritannien sind die Verkäufe für stilvolle, kleine Schreibtische um 80 Prozent gestiegen. Die passenden Stühle verbinden Ergonomie und Ästhetik.

Smarte Lösungen:

New Work ist heute untrennbar mit der digitalen Transformation verknüpft. Diese Arbeitsformen steigern weltweit die Nachfrage nach technischen Innovationen – und die Hersteller folgen: vom Couchtisch mit integrierter Ladestation für das Smartphone über Tageslichtleuchten und smarte Lautsprecher bis hin zu vernetzten Haushaltsgeräten.

Das Arbeitszimmer 2.0

Die ersten Firmen verringern im Zuge der New-Work-Bewegung ihre Büroflächen in repräsentativen, aber teuren Innenstädten zugunsten des Homeoffice. Wenn Pendler weniger Zeit auf dem Weg zur Arbeit verbringen, haben sie mehr davon für Freunde und Familie. Die Möbelindustrie muss diese Transformation mitdenken und durch eigene Innovation prägen. Immer im Mittelpunkt: Der einzelne Kunde mit seinen individuellen Bedürfnissen.