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Kreative Vertriebswege

Pop up Stores: Einrichtung zum Erleben

Pop-up-Shops haben sich in kürzester Zeit von einer skurrilen Idee zu einem festen Bestandteil in der Einzelhandelslandschaft entwickelt. Eine kurzweilige Verkaufsfläche, die den Umsatz ankurbeln und Kunden langfristig binden kann.

Pop up Stores bieten der Einrichtungsbranche einen neuen, kreativen Vertriebsweg. (Foto: Artem Beliaikin auf Pexels)

Pop up Stores bieten der Einrichtungsbranche einen neuen, kreativen Vertriebsweg. (Foto: Artem Beliaikin auf Pexels)

Pop up Store: Definition und Ursprung

Ein Pop up Shop ist ein Trend, bei dem eine Marke nach dem Zufallsprinzip einen Verkaufsraum nur für kurze Zeit öffnet und ihn dann wieder schließt. Die Idee hinter dieser Taktik ist es, Interesse zu wecken, ein Gefühl der Dringlichkeit zu schaffen und die Leute dazu zu triggern, dem Geschäft wegen der zeitlich begrenzten Möglichkeit schnellstens einen Besuch abzustatten. Die Pop-ups sind in der Regel themenbezogen, bieten eine Art exklusives Werbegeschenk oder Produkt, sind absolut einzigartig und bleiben im Gedächtnis.

Augmented Reality , virtuelle Kundenberatung und digitale Showrooms : Während die Ideen für kontaktloses Einkaufen in den vergangenen Jahren immer vielfältiger wurden, legen Pop up Stores das Hauptaugenmerk auf etwas, das die anderen Strategien nicht erfüllen: den direkten Kontakt. Hier zeigen Sie Präsenz und interagieren mit Ihrer Zielgruppe. In einer Welt, in der die einzige Verbindung oft durch den Bildschirm besteht, sollte das nicht unterschätzt werden.

Das Konzept temporärer, gemeinsam genutzter Einzelhandelsflächen gibt es tatsächlich schon seit Jahrhunderten, und der Begriff "Pop-up-Einzelhandel" lässt sich bis in die späten 90er-Jahre zurückverfolgen. Der Medienunternehmer Patrick Courrielche organisierte 1997 in Los Angeles eine Veranstaltung namens The Ritual Expo. Dabei handelte es sich um eine eintägige Veranstaltung, die Musik, Essen und Mode in einem einzigen Einkaufserlebnis zusammenbrachte. Die eintägige Veranstaltung, die den Spitznamen "Ultimate Hipster Mall" trug, war mit ihrer Mischung aus Einzelhandelsgeschäften und Erlebnissen äußerst erfolgreich. In den Jahren nach der Ritual Expo arbeiteten viele große Marken wie Levi-Strauss und Motorola mit Courrielche zusammen, um Pop-up-Shopping-Erlebnisse in den ganzen USA zu schaffen.

Erst in den folgenden 20 Jahren entwickelte sich jedoch der moderne Pop-up-Laden, wie wir ihn kennen. Angesichts der sogenannten "Einzelhandelsapokalypse" und des Niedergangs des traditionellen Einzelhandelsmodells sind der flexible Einzelhandel und Pop up Stores immer mehr in den Vordergrund gerückt.

Pop up Store: Vorteile für die Einrichtungsbranche

Pop up Stores sind einzigartig und exklusiv. Sie schaffen eine Einzelhandelsumgebung mit dem gewissen Etwas, abseits dessen, was Kunden bereits kennen. Hersteller und Designer profitieren dabei von einer ganzen Reihe attraktiver Vorteile:

  • Potenzielle Kunden erreichen: Ein Pop up Store an einem neuen Standort mit hohem Publikumsverkehr ermöglicht es einer Marke, ein neues Publikum anzusprechen.
  • Erlebnis: "Pop-up-Einzelhandel" kann genutzt werden, um ein kurzzeitiges Erlebnis zu bieten oder eine Markenbotschaft durch positive Kundenbindung zu verstärken. Marken können sich als kulturelle Impulsgeber positionieren, ihre Reichweite vergrößern und Markentreue aufbauen. So mächtig der E-Commerce auch sein mag, nichts ist mit einer physischen Interaktion von Angesicht zu Angesicht vergleichbar. Gerade in der Einrichtungsbranche spielt das physische Erleben von Möbeln nach wie vor eine große Rolle.
  • Marktforschung: Mit Hilfe von Werbeaktionen, Veranstaltungen oder Wettbewerben bietet ein Pop-up-Event die perfekte Anlaufstelle, um Einblicke zu gewinnen, die dabei helfen, die Zielgruppe besser zu verstehen. Diese Informationen können für die Ausrichtung künftiger Aktivitäten im gesamten Unternehmen entscheidend sein.
  • Mehr verkaufen und Lagerbestände ausräumen: Auch wenn sich die Zeiten ändern, bleibt es eine Tatsache, dass eine große Anzahl von Einkäufen immer noch in physischen Geschäften getätigt wird. Ein temporäres Schaufenster in einem stark frequentierten Gebiet kann ein Gefühl der Dringlichkeit vermitteln – Stichwort: künstliche Verknappung – und den Verkauf ankurbeln oder Marken dabei helfen, ihre Lagerbestände zu verkaufen und so Platz für neue Ware zu schaffen.
  • Einführung eines neuen Produkts: Ein Pop-up-Event ist eine gute Möglichkeit, ein neues Produkt oder eine neue Produktreihe mit einem Knall zu präsentieren.
  • Den physischen Einzelhandel testen: Ein Onlineshop, der den nächsten Schritt wagen möchte, kann mit einem Pop-up-Event testen, ob das Konzept auch im stationären Handel funktioniert.
  • Neue Einzelhandelsstandorte testen: Marken, die ihre Bekanntheit erweitern möchten, können neue Stadtteile oder Länder testen, bevor sie sich für einen dauerhaften Standort entscheiden, und so Kosten sparen.

IKEA Pop up Store

Der schwedische Möbelriese baut sein erfolgreiches Geschäftsmodell jetzt mit Pop up Stores aus. Foto: IKEA

Temporäre Ladenfläche als Erlebnis

Ob Mode, Lebensmittel oder Einrichtung: viele Marken nutzen die Kraft von Pop up Stores bereits für sich. So möchte Zalando ganze elf temporäre Geschäfte eröffnen; alle mit Fokus auf Second Hand Fashion. Der Onlineriese ist bereits seit einem Jahr mit der Zalando Zircle App im Vintage Markt aktiv. Über die App können Kunden ihre gebrauchte Kleidung verkaufen. Nach der App soll das Konzept jetzt mit elf Pop up Stores in den stationären Handel gebracht werden – zumindest für kurze Zeit.

Dass das Konzept auch für die Einrichtungsbranche funktioniert, zeigt IKEA. Das schwedische Möbelhaus eröffnet diesen Winter zwei Pop up Stores. In Wolfsburg und Ravensburg wird das neue Konzept getestet werden. Im Gegensatz zu seinen herkömmlichen Verkaufsräumen setzt IKEA mit den temporären Geschäften auf deutlich weniger Quadratmeter. Das Besondere: Der Kauf von Mitnahmeartikeln ist im Pop up Store nicht möglich. Das schwedische Möbelhaus setzt in den neuen Geschäften primär auf Beratung und Planung. Ein ähnliches Konzept setzte der Kölner Designer Ralf Rahmlow bekannt für minimalistische Designs, um. Er kooperierte mit Readymade, einem Startup für die Vermietung von Designer-Möbeln, und eröffnete kurz vor Weihnachten einen Pop up Store, der die Kunden zum Probesitzen,- liegen und -wohnen einlädt.

Pop ups: Kreativ, spontan, flexibel

Trotz aller Vorteile, die das Onlineshopping zu bieten hat, suchen Kunden immer noch gerne Orte auf, an denen sie Marken physisch erleben und mit ihnen in Kontakt treten können. Der Erfolg von Pop up Stores ist der beste Beweis dafür. Die temporären Ladenkonzepte inspirieren Kunden und sorgen für nachhallende Erlebnisse – ein einzigartiger Vertriebsweg, der Händlern und Herstellern kreative Freiheit ermöglicht.

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